Weihnachtsgeschichten - Adventsgeschichten
Kurzgeschichte Weihnachten Weihnacht Advent
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Oh du Fröhliche!

© Michaela Godefroy

Es wär mal wieder so weit, die ach so fröhliche Zeit ist angebrochen. Dabei steht mir so gar nicht der Sinn nach Frohsinn! Die Medien bringen in den letzten Tagen die gesammelten Katastrophen des letzten Jahres, angefangen vom Tsunami, wie auch allen anderen Natur- und Umweltkatastrophen, über Terror auf der ganzen Welt, bis hin zur Vogelgrippe und dem Gammelfleisch.

Apropos Gammelfleisch: Da fällt mir dann auch sofort ein, ich hab noch keine Ahnung, was ich über die Feiertage meiner Familie und den Freunden eigentlich zu essen servieren soll. Ist ja auch gar nicht so einfach, wie das letzte Fest gezeigt hat. Wer war doch gleich der Veganer, dem ich die Rinderlende so warm ans Herz gelegt hatte? Und wie war das mit dem türkischen Freund der Tochter? Dem musste ich, der Not gehorchend, die Schweinelende als Kalbfleisch verkaufen. Dann waren da noch diverse Unverträglichkeiten bei grünem Gemüse und nicht zu vergessen die Allergieauslöser in meiner Salatsoße! Tja, das fällt dann wohl heuer alles aus dem Speiseplan! Wie auch der Alkohol im Tiramisu! Selbst die Champagnertrüffel sind meinem Enkel nicht gut bekommen (vielleicht war daran aber auch nur die von ihm konsumierte Menge Schuld!) Das bringt mich auf den nächsten Punkt: die Getränke!

Oma H. trinkt nur Prosecco (als Einzige!) Schwiegersohn P. mag nur Pils (welche Marke war das noch?) während Schwiegersohn A. lieber Hefeweizen trinkt oder ist es seit Neuestem Alkoholfreies Hefe? Na egal, kauf ich einfach von Allem was. Hab schließlich jede Menge Zeit vor Weihnachten, grins, im Gegensatz zu meinen Lieben, die in der Vorweihnachtszeit alle "total im Stress sind!"

Oh du Fröhliche!

Bei der Gästeplanung wird mir rasch klar, eine Patchwork-Familie stellt sich als kleine Herausforderung an meine organisatorischen Fähigkeiten dar. Eine seiner Töchter, mit Mann und Kind, sind Heiligabend schon bei der Ex-Frau eingeplant. Da ginge nur noch der 25ste Dezember. Da sind wir dann aber schon bei meiner Tochter mit Familie eingeladen, denn die Einladung bei deren Gegenschwiegermutter am 26.zigsten steht wiederum auch schon lange fest!

Auch haben sich anscheinend unter den Geschwistern in letzter Zeit größere Dramen abgespielt, wodurch die Einen nicht mit den Anderen kommunizieren. Das ist bei einer Abendeinladung eventuell ein Problem! Wer möchte schon den Kriegsschauplatz ausrichten, auf dem die angestauten Aggressionen, nach diversen alkoholischen Getränken, endlich einmal abgebaut werden?

Urplötzlich kommt mir der Gedanke "eine einsame Skihütte in den Bergen wäre als Weihnachtsdomizil doch gar nicht so schlecht gewesen!"

Noch ganz in Gedanken mache ich den Fehler und sage zu meinem Mann "Du Schahatz, was machen wir eigentlich Silvester?"

Ich sehe wie sich seine Stirn bedrohlich zusammenzieht und ahne was kommt ...

Na "oh du Fröhliche" kann ich da nur sagen!!!

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