Unser Buchtipp Weihnachtsgeschichten

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Eingereicht am
04. März 2007

Gledelig Jul

© Marion Treche

"Sing Daan Faai Lok" rufen die chinesischen Kinder, "Vrolijik Kerstfeest" die holländischen und die Kinder aus Norwegen wünschen "Gledelig Jul". Was wie Quatschsprache klingt, bedeutet alles dasselbe, nämlich "Fröhliche Weihnachten".

Weihnachten wird auf der ganzen Welt gefeiert, und weil jedes Land eine eigene Sprache hat, heißt "Fröhliche Weihnachten" überall anders. Natürlich trägt deshalb auch der Weihnachtsmann ganz unterschiedliche Namen. In China heißt er "Shengdan Laoren", in Holland "Sinterklaas" und die norwegischen Kinder freuen sich auf den "Julenissen". Aber dass es zu Weihnachten Geschenke gibt, das ist überall gleich.

Warum ist das eigentlich so? Warum übergeben sich Menschen zu Weihnachten gegenseitig Geschenke? Das kam so: Vor langer Zeit wurde ein Baby geboren, das den Namen Jesus Christi erhielt. Die Menschen glaubten, dass der liebe Gott in dem Körper des Babys steckte und sie auf diese Weise auf der Erde besuchen konnte. Die Menschen waren darüber sehr glücklich und verbreiteten die frohe Nachricht überall. Ein besonders großer und heller Stern strahlte sogar genau über der Stelle, an der das Baby geboren wurde - und so fanden auch drei Könige diesen Ort. Sie brachten Jesus Christi wundervolle und kostbare Geschenke, und man erzählte sich auf der ganzen Welt davon. Seitdem überreichen sich die Menschen zum Weihnachtsfest Geschenke. Besonders die Kinder werden reichen beschenkt, wie einst das Jesuskind.

Es vergingen viele Jahre, und das Weihnachtsfest wurde bekannter und beliebter. Bis in die fernsten Winkel der Welt sprach sich das Weihnachtsfest als großes Familienfest herum. Und weil die vielen Menschen auf der Erde nicht nur verschiedene Sprachen sprechen, sondern auch auf ganz unterschiedliche Weise leben, haben sich überall andere Bräuche entwickelt, wie dieses Fest gefeiert wird.

Auf der nördlichen Erdkugel, wo es zu Weihnachten eiskalt ist, werden geschmückte Tannenbäume aufgestellt. Das kommt daher, dass zur Weihnachtszeit alle beschenkt werden sollen - auch die Tiere im Wald, die vor lauter Schnee kaum Futter finden. Deswegen hatte man irgendwann damit begonnen, ihnen Futter an Tannenbäume zu hängen. Das hat den Menschen so gefallen, dass sie sich Tannenbäume auch in ihre Häuser holten und sie seitdem für die Familie festlich schmücken. Und es werden viele Lichter angezündet, weil Weihnachten im Norden in die dunkle Jahreszeit fällt, in der es schon am Nachmittag stockfinster ist. Ein hell erleuchtetes Haus soll zeigen: Bei uns wird Weihnachten gefeiert. Außerdem erinnert der Lichterschein an den hellen Stern, der den drei Königen den Weg zum Jesuskind geleuchtet hatte. Auch der Weihnachtsmann tritt ganz winterlich gekleidet auf - in einen langen, roten Mantel gehüllt, mit dicken Stiefeln, einer warmen Mütze auf dem Kopf und mit einem Bart, der sein Gesicht vor der Kälte schützt.

Auf der südlichen Erdkugel ist das ganz anders. Dort scheint zu Weihnachten die Sonne, und es ist sehr warm und hell bis in den späten Abend hinein. Denn in der gleichen Zeit, in der im Norden Winter herrscht, ist im Süden Sommer. In einigen Gebieten ist es sogar so heiß, dass Tannenbäume dort überhaupt nicht wachsen könnten. Deswegen werden auf der südlichen Halbkugel keine Tannenbäume geschmückt, nicht schon am Nachmittag Lichter angezündet und dem Weihnachtsmann würde in seiner Winterkleidung wohl sehr warm werden. Den Weihnachtsmann gibt es zwar auch dort, nur ist er in leichte Stoffe gehüllt. Auch Lichter werden entzündet, aber erst tief in der Nacht und meist erstrahlen sie als Feuerwerk.

So ist das also, wenn auf der ganzen Welt zur selben Zeit Weihnachten gefeiert wird. Aber egal, ob darüber in verschiedenen Sprachen gesprochen wird oder unterschiedliche Bräuche gepflegt werden - es ist überall ein Fest der Familie. Gledelig Jul!

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