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Weihnachtsgeschichten Weihnachten Kurzgeschichte Advent Weihnachtsmann weihnachtliche Geschichten

Ein Weihnachtsmärchen

© Marie-Louise Seidel


Diese Geschichte widme ich meinem kleinen Bruder, der sich vor dem Christkind fürchtete und keine Geschenke von einem fremden Kind wollte.
"Ich will nichts mehr hören Erzengel!"
"Aber Petrus, du kannst nicht länger leugnen was vor sich geht! Die Kinder glauben nicht mehr an uns! Selbst das Christkind ist ihnen fremd!", erwiderte der Erzengel verzweifelt: "Wenn wir uns doch nur einmal…"
"Nein, nein, nein! Wir werden uns bestimmt nicht zeigen!"
Der Erzengel stapfte wütend durch die Räume, die aus wattigen Wolken bestanden und schwang das große, goldene Tor zur Weihnachtswerkstatt auf.
Das Auftauchen des hohen Engels scheuchte alle anderen, untergeordneten Engel und Kobolde auf. Alle starrten sie eingeschüchtert den wütenden Engel an. Verärgert schlenderte der Erzengel durch die Reihen. Seine prüfenden Blicke streiften die wundervollen Werke der Kobolde und Engel.
Auf einmal blieb er vor einem schmalen Tisch stehen und betrachtete eine Eisenbahn, die darauf stand. Sie war wunderschön bemalt. Ihre dünnen Rädchen waren aus feinem Holz geschnitzt, angeleimt an die feinen Stäbchen, die die Räder miteinander verbanden. Ihre Lock schimmerte rot und ihre angehängten Wagen waren orange und gelb gestrichen. In den einzelnen Wagons befanden sich vergoldete Walnüsse, handgemachte Holzfiguren und kleine gefüllte Schokoladeneier.
"Wer hat das hier gemacht?", flüsterte der Engel bewundernd. Er nahm die Eisenbahn in seine zarten Finger und wiegte sie beinahe liebevoll in den Händen. Verblüfft und staunend drehte er sie in alle Richtungen.
"Ähm ich …Sir.", piepste eine schmächtige Figur, dessen kleiner Kopf hinter einer Tischkante hervorlugte.
"Du?!"
"Ja Sir.", stammelte der mickrige Weihnachtsengel.
"Das ist wunderschön geworden.", er stellte das Gefährt wieder an seinen Platz zurück und sah den Engel an, dessen Wangen sich rosa färbten. Rote Haare kringelten sich auf seinem Kopf und leuchtende, blaue Augen strahlten den Erzengel verlegen an.
"Dankeschön.", sagte der Weihnachtsengel stolz.
"Wie heißt du? Dich habe ich hier noch nie gesehen. Und aus welcher Gruppe stammst du?"
"Phinipeus Sir und ich bin aus der ersten Gruppe Rot. Petrus hat mich hier her geschickt. Er meint ich könnte euch bei den Vorbereitungen des Weihnachtsfestes helfen."
"Gut Phinipeus! Tolle Arbeit, mach weiter so!"
Phinipeus nickte eifrig und verschwand wieder hinter seinem viel zu großen Arbeitstisch.
Die schlechte Laune des Erzengels hatte sich schlagartig verbessert. Mit einem scheelen Blick begutachtete er die vielfältigen Ideen seiner wundersamen Helfer.
Hand in Hand arbeiteten sie und sangen dazu fröhlich alle Weihnachtslieder die sie kannten. Keines der Wesen, die begeistert an ihren Stücken arbeiteten, wusste von dem Kummer und dem Streit mit Petrus, der den Erzengel beschäftigte. Traurig ließ er sich auf seinem weißen Ohrensessel nieder und starrte seufzend in das wilde Gewusel.
Während sich der Erzengel große Sorgen über das heurige Weihnachtsfest machte, lief Phinipeus aus der Weihnachtswerkstatt und machte sich auf die Suche nach mehr goldener Farbe für seine Walnüsse. Er stolperte über die Türschwelle und schlich auf Zehenspitzen weiter, denn im Himmelreich war es sehr wichtig still zu sein um nicht den Ärger der hohen Engel auf sich zu ziehen und nicht negativ aufzufallen.
Mit großen, aufgerissenen Augen blieb Phinipeus vor einem glänzenden Portal stehen. Das Bild des kleinen Weihnachtsengels vor diesem gigantischen Tor wirkte verloren und hilflos. Phinipeus trat zum Tor und legte das Ohr neugierig daran. Nichts. In der Meinung eine neue, fortgeschrittenere Werkstatt zu finden, drückte er das Tor auf. Ein starker Luftstrom erfasste den Engel mit seinen Fängen und zog ihn aus dem Himmel mit sich auf die Erde hinab.
Hilflos purzelte der kleine Engel aus dem Portal, das sich hinter ihm wieder schloss, in die Tiefe.
Mit letzter Kraft krallte Phinipeus sich an einer rundlichen Wolke fest, und wartete bis der Wind sich einen neuen Weg gesucht hatte. Ängstlich und eingeschüchtert setzte der Engel sich auf die pummelige Wolke. Phinipeus strich seine weißen, kurzen Engelsflügel glatt und richtete sich sein schimmerndes Hemdchen zurecht.
Staunend sah er sich um und erblickte die Erde unter sich. All die seltsamen Vierecke mit noch seltsameren Dreiecken auf dem Kopf, die grünen Dinger, die beisammen standen und lange, grüne Nadeln trugen. Und was waren das für seltsame Wesen die hinter durchsichtigen Scheiben Kekse naschten? Sie sahen beinahe aus wie Engel, nur ohne Flügel. Hatte Phinipeus nicht von ihnen gehört? Waren das nicht Menschenkinder?
Phinipeus starrte bewundernd auf die Welt unter sich. Wie weiß sie war; und kalt! Es fröstelte den Engel und ehe er sich versah, brach Phinipeus durch die Wolke und war wieder im Strom des frischen Windes gelandet. Abermals ging es solange abwärts bis der Wind vor einem Haus Inne hielt. Er warf Phinipeus ab und hauchte ihm zu: "Vollbringe etwas Gutes, um Weihnachten in diesem Haus zu retten, dann bringe ich dich zurück zu deines Gleichen."
Phinipeus wollte noch etwas einwenden, doch da war der Wind bereits wieder verschwunden. Verzweifelt drehte er sich einige Male im Kreis, blickte sich verwirrt um und fand schließlich unter einer winzigen Tanne Zuflucht.
Frierend kauerte der kleine Engel unter dem Baum, die zitternden Knie angewinkelt und schielte zu dem Haus, vor dem er abgesetzt wurde.
Es sah schön warm aus. Halbabgebrannte Kerzen beleuchteten die Fenster, Papiersterne verzierten die Wohnungstüre. Alles war geschmückt mit wundervollen Dingen aus Kinderhänden. Vor dem Haus stand eine runde, kleine Tanne, die von bunten Ketten aus Lichtern übersäht war. Weihnachtskugeln aus färbigem Glas hingen an den schmalen Zweigen. Der weiße Schnee ruhte glitzernd auf der stillstehenden Landschaft. Bezaubernd war die Ruhe, die unausgesprochene Freude auf das Weihnachtsfest. Wie still alles war.
Phinipeus starrte in die Ferne. `Verlassen ist diese Gegend, wo auch immer ich hier gelandet bin. Eins, zwei, drei…vier, fünf…fünf Häuser nur?!´, dachte er und rieb die kalten Finger aneinander. Er vergrub seine bloßen Zehen unter dem zu langen Hemdchen und sah in die andere Richtung, dorthin wo der Wald war. Wie friedlich alles dalag und wie herrlich der Winter doch roch. Nach Kälte und Schnee, nach frischer Luft, die die Herzen mit Freude füllte und vielleicht sogar nach warmen Keksen die voller Genuss in den warmen Stuben verspeist wurden.
Widerwillig kroch Phinipeus unter den schützenden Zweigen hervor und stapfte durch den tiefen Schnee zu dem Haus.
"Kalt ist es!", jammerte er, "Du und deine ewige Neugierde Phinipeus. Wie warm du es jetzt im Himmel bei den Anderen hättest! Und was wird erst Petrus sagen, wenn er hört was ich angestellt habe. Ich hätte niemals dieses blöde Tor auch nur ansehen dürfen!"
Auf Zehenspitzen stand er vor dem hell leuchtenden Fenster und lugte neugierig hindurch. Direkt vor ihm saß ein kleines Mädchen, sie war nicht älter als drei, vielleicht auch bereits vier.
Als sie Phinipeus erblickte, rief sie aufgeregt nach ihrer Mutter. Ihre dünne Stimme zitterte vor Aufregung. Schnell hastete eine junge Frau mit rotem, langem Haar auf das kleine Kind zu und fragte was denn geschehen war.
Mit einem rosaroten Schnuller im Mund, nuschelte die Kleine: "Dada." Sie deutete mit ihrem schmalen Finger in die Finsternis.
"Was ist denn da? Hast du eine Sternschnuppe gesehen?"
"Nein."
"Hast du ein Tier gesehen?"
"Nein.", entgegnete das Mädchen auf einmal wütend und rieb sich die müden Augen.
"Ach Melissa, woher soll ich denn wissen was du möchtest, wenn du nie mit mir sprichst?"
"Dada!", wieder zeigte sie ins Dunkle und begann verzweifelt zu weinen. Warum sah ihre Mutter denn nicht was sie sah?
"Schatz du schläfst ja schon fast.", meinte die rothaarige Frau schließlich und wollte Melissa hoch heben, doch die begann wütend zu schreien, rief immer wieder `Da´ und zeigte hinaus. Die junge Frau hob ihre Tochter hoch und öffnete das Fenster. Auf einmal hörte das Mädchen auf mit dem hysterischen Geschrei und blickte erstaunt aus dem Fenster. Wo war der Engel, den sie eben noch so bewundernd angeblickt hatte?
Müde bohrte sich das Kind in die Bluse seiner Mutter, drückte ihren zerrissenen Teddy an sich und flüsterte: "Mama müde."
"Ich weiß mein kleiner Schatz. Wir gehen jetzt auch ins Bett.", meinte die Frau und streichelte Melissa durch die blonden Strubbelhaare.
"Mama! Liest du mir heute noch eine Geschichte vor? Du hast es gestern versprochen.", rief eine hohe Stimme von dem oberen Stockwerk hinunter.
"Ja. Ich komme schon John!", mit diesen Worten verschwand die Frau nach oben zu ihrem Sohn.
Phinipeus der seine Chance genutzt hatte und durch das offene Fenster gerutscht war, streifte nun staunend durch das Haus. Nichts machte den Anschein, als ob hier kein Weihnachten gefeiert wurde. Im Gegenteil. Eine so wundervoll geschmückte Wohnung sah man nur selten. Im Wohnzimmer stand eine edle Holzkrippe. Ihr braunes Holz glänzte im Schein der Kerzen, die darum aufgestellt waren. An den Fenstern hingen Papiersterne, Christbäume und Engel. Neben der Krippe prasselte ein kleines Feuerchen in einem alten Steinofen und versetzte die Wohnung in eine behagliche Stimmung. Vor dem Kaminsims hingen vier große Socken, worauf vier Namen in goldenen Lettern standen: Melissa, John, Candy und Angelica.
Phinipeus stellte sich vor das knisternde Feuer und wärmte seine schmerzenden, gefrorenen Flügel. Nachdem ihm wieder angenehm warm war, schlich der kleine Engel auf Zehenspitzen die Treppen hinauf in den ersten Stock und legte sich unter das Bett des Jungen namens John. Auf der Stelle schlief Phinipeus ein und wachte erst wieder auf, als eine zärtliche Stimme erklang.
Verschlafen streckte er den Kopf unter dem Bett hervor und betrachtete blinzelnd den Raum in dem er letzte Nacht gelandet war. Er befand sich eindeutig in einem Kinderzimmer. Ein schmaler Kleiderschrank, bunte Regale mit noch bunteren Büchern, Kisten voller Spielsachen, ein Schreibtisch gestapelt von Stofftieren, Vorhänge und Tapeten bedruckt mit Eisenbahnen und Tieren. Ein wahrhaftiges Paradies für Kinder.
"Zehn Tage noch dann kommt das Christkind.", sagte die Mutter, namens Angelica und kramte in dem Kleiderschrank ihres Sohnes.
"Was ist das Christkind?", fragte John.
"Ach John. Hörst du denn nie zu wenn man dir etwas erzählt?"
"Weiß nicht.", der kleine Bub, nicht älter als fünf Jahre, saß aufrecht in seinem Bett und zuckte mit den Schultern.
"Das Christkind ist Gottes Kind, das dir zu Weihnachten Geschenke bringt wenn du brav warst."
"Ich will aber keine Geschenke von einem fremden Kind, Mami!", entgegnete John und sprang aus seinem Bett.
So ein dummes Kind, dachte Phinipeus. Weiß nicht wer das Christkind ist und so eine dumme Mutter. Das Christkind bringt doch nicht bloß Geschenke und verschwindet dann wieder. Das Christkind ist doch viel mehr als ein Geschenkekind…es bringt euch vor allem die Liebe, die Freude und Unterstützung im Leben.
Während sich Phinipeus noch großartig über die Unwissenheit dieser Leute empörte, zog sich John rasch an und folgte seiner Mutter an den gedeckten Frühstückstisch. Zusammen frühstückte die Familie und abermals kam das Gespräch auf Weihnachten.
Angelica meinte zu dem Vater: "Stell dir vor Candy, dein Sohn möchte nichts mit dem Christkind zu tun haben!"
"Wieso denn? Was ist passiert John?", fragte der Vater interessiert.
John antwortete nicht. Er zuckte bloß mit den Schultern und überließ das Reden seiner Mutter: "John will keine Geschenke von einem fremden Kind. Heute in der Früh wurde er beinahe wütend. Er hat Angst vor dem Christkind!"
Schweigend aßen sie weiter und Candy versuchte seinen Sohn umzustimmen, denn er weigerte sich eine Wunschliste zu schreiben, er wollte keine Kekse für das Christkind backen, keine Geschenke von ihm haben und wollte auch nicht die Ankunft eines fremden Kindes feiern, wollte nicht, dass er von irgendeinem fremden Kind, vor dem er sich außerdem fürchtete, Geschenke bekam. Nach einiger Zeit gab Candy das Gespräch auf und räumte den Tisch ab. Wenige Minuten später gab er seinem Sohn etwas ratlos einen Kuss auf die Stirne, dann verabschiedete er sich von seiner Frau und seiner Tochter und fuhr zur Arbeit. John musste heute nicht in den Kindergarten, es waren Ferien und daher ging er in sein Zimmer.
John setzte sich auf sein Bett und blätterte in seinem bunten Bilderbuch.
"Sag einmal was bildest du dir eigentlich ein so über das Christkind zu denken du Hohlkopf!?", platze es aus Phinipeus heraus und er setzte sich aufgebracht neben John auf das Bett.
John lief weiß an und stotterte: "Bi…bist du ein Engel?"
"Na der Weihnachtsmann bin ich nicht.", entgegnete Phinipeus frech.
"Tsch…tschuldigung."
Phinipeus lächelte John an und fuhr ihm durch die strubbeligen Haare. Glücklich und verwirrt zugleich blickte er Phinipeus in die liebevollen Augen und strahlte zurück.
"Also, glaubst du jetzt, wo du mich kennst, dass das Christkind niemand ist, vor dem man sich fürchten muss? Es ist wundervoll und bringt euch nicht nur Geschenke, sondern Hoffnung und Liebe…und es wacht über euch und über andere Engel."
John nickte eifrig.
Lächelnd fuhr Phinipeus fort: "Gut. Und jetzt schreibst du einen Brief an das Christkind und gibst ihn deiner Mutter. Dann sagst du ihr, dass du an das Christkind glaubst und freust dich wie auch jedes andere Kind auf dieser Welt auf Weihnachten."
Abermals nickte John und noch bevor er etwas erwidern konnte, war Phinipeus vor seinen Augen verschwunden und flüsterte: "Du hast nur geträumt."
Doch John wusste, dass er nicht geträumt hatte. Brav, wie es Phinipeus verlangt hatte, stand er auf und erklärte seiner Mutter, dass er sich jetzt doch auf das Christkind freuen würde und einen Brief schreiben möchte.
Als er am Abend ein Teller mit Keksen und der Wunschliste vor die Türe stellte, schlüpfte Phinipeus aus dem Haus und wurde auf der Stelle von dem Wind gepackt. Der Wind riss ihn in die Höhe und setzte den kleinen Engel vor dem großen Tor zum Himmel ab: "Gut gemacht Phinipeus!", hauchte er und löste sich wieder auf.
Vorsichtig stieß Phinipeus das Tor auf und betrat das Himmelsreich. Es war sehr still, so wie es schon immer gewesen war. Phinipeus lief auf Zehenspitzen zurück in die Werkstatt und setzte sich auf seinen Sessel vor dem zu großen Tisch. Niemand blickte von seiner Arbeit auf, alle werkten sie fleißig an ihren Stücken und beachteten Phinipeus überhaupt nicht. Offenbar hatte niemand bemerkt, dass der Engel eine ganze Nacht fort gewesen war.
Erleichtert und etwas enttäuscht sah sich Phinipeus um. Sein schöner Zug war verschwunden! Auch seine Arbeitswerkzeuge lagen nicht mehr an ihrem Platz, sie waren alle fort. Eine glitzernde Träne lief Phinipeus über die Wange und er dachte: "Er hat es doch bemerkt. Und jetzt hat er mir meinen schönen Zug zur Strafe weggenommen."
Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und Phinipeus sah auf. Er blickte in das verwunderte Gesicht des Erzengels, der vor ihm stand: "Wieso weinst du denn Phinipeus?"
"Mein schöner Zug…"
"Ach du denkst doch nicht etwa, dass ich ihn dir weggenommen habe? Ich habe ihn für dich verpackt Phinipeus, denn ich wollte ihn noch Petrus zeigen. Er war begeistert. Du hast ein Talent Phinipeus. Hier.", der hohe Engel streckte Phinipeus eine bunt verpackte Schachtel entgegen und der Kleine nahm sie voll Freude in Empfang.
`Vielleicht hat er doch nichts bemerkt. ´, dachte Phinipeus und war sich sicher, dass sein Verschwinden tatsächlich unbemerkt geblieben war. Der Erzengel drehte sich um und meinte noch einmal beiläufig: "John würde sich bestimmt darüber freuen."
"Wie bitte Sir?!", Phinipeus Stimme zitterte und er sah den Engel mit einem schlechten Gewissen an. Doch der erwiderte bloß mit einem Lächeln: "Tolle Arbeit! Mach weiter so!". er zwinkerte Phinipeus noch einmal zu und verschwand dann hinter einer Türe.
Zu Weihnachten lag unter einem großen Christbaum eine kleine bunte Schachtel. John kletterte aufgeregt unter die großen Zweige und zog die Schachtel hervor. Neugierig riss er das Papier herunter und hielt eine wunderschöne Eisenbahn in den Händen.
"Was ist denn das?", fragte Angelica erstaunt ihren Sohn und blickte ihren Mann fragend an, der nur mit den Schultern zuckte.
"Eine Eisenbahn!", flüsterte John vor Aufregung und strich mit den Fingern darüber. Auf einmal klopfte es leise an das Fenster und John erblickte Phinipeus hinter der Scheibe. Der Engel winkte ihm lachend zu und verschwand dann wieder in der Dunkelheit. John lief an das Fenster und sah einem goldenen Punkt nach, der im Himmel verschwand. Stolz winkte er dem Engel nach und ging zurück zu seinen Eltern, wo er das schönste Weihnachtsfest seines Lebens feierte.
Seit diesem Jahr, stattet Phinipeus manchen Kindern, die nicht an das Christkind glauben, einen Besuch ab, und selbst der strenge Petrus steht dieser außergewöhnlichen Idee offen gegenüber und schmunzelt nur über seinen kleinen, eifrigen Engel.



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