Unser Buchtipp


eBook
Patricia Koelle: Das Traumnest

Patricia Koelle
Das Traumnest
Wie kleine Träume groß werden
eBook
Amazon Kindle Edition
ASIN B004VAYEBQ

bei Amazon downloaden

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise,
bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

Eingereicht am
04. Juli 2007

Egoismus der Menschen

© Destina Noche

Es war einmal eine Katze. Sie hielt sich für sehr schön. Damit hatte sie auch Recht. Ihr weißes Fell strahlte regelrecht. Mehrmals am Tag putzte sie es und achtete darauf, dass kein Dreck ihr Fell benetzte. Ihre Augen hielten sich in einem tiefen Blau. Sie schienen fast tiefer zu sein als das Meer und klarer als ein Kristall. Die Kater schienen von diesen Augen immer hypnotisiert zu werden. Sie starrten in diese Augen und brachten in diesen langen Momenten nicht mal ein maunzen zustande. Doch richtig um den Verstand brachte sie die Kater mit ihrem Schwanz. Er war buschig und weich. Wenn sie die Kater mit diesem berührte, schienen die Kater regelrecht wegzuschmelzen. Es machte der schönen Katze Spaß zu sehen wie den Katern die Knie weich wurden und kurz davor waren hinzufallen. Sie wusste genau, dass die Kater sie am Boden weiter anhimmeln würden. Doch eines Tages wurde sie gefragt ob sie den kein Gefühl habe. Ob sie die Liebe der Kater denn nicht verstehen konnte. Von da an reichte ihr das nicht mehr. Bisher hatte sie gespielt. Sie hatte nicht für diese Kater empfunden. Es war für sie nur ein Beweis ihrer Schönheit gewesen. Sie hatte immer nur Genugtuung empfunden. Genugtuung und Spaß. Sie hatte auch nie daran gedacht, dass sie den Katern damit weh tat. Die Kater hatten was für sie empfunden und sie hatte sie immer wie etwas behandelt das weit unter ihr lag. Nun aber wollte die bezaubernde Katze wissen wie es sich anfühlte, zu lieben und geliebt zu werden. Somit machte sie sich auf den Weg denn zu finden, der zu ihr passte und den sie erlauben konnte sie zu Lieben.

An diesen trockenen Tag, lag die atemberaubende Katze auf einer Mauer. Sie beobachtete die Kater und überlegte wer nun der Auserwählte sein könnte. Sie achtete dabei auf jede

Äußerlichkeit die sie entdecken konnte. Er musste ja schließlich zu ihr passen. Immer wieder kam einer vorbei. Die Kater hatten sie noch nicht entdeckt doch sie hatte es nicht als schade empfunden. Sie fand, dass einer hässlicher als der andere war. Dann irgendwann kam ein grauer Kater den Weg entlang. Er war scheinbar auf der Suche nach was essbaren, denn er schnüffelte ein wenig umher und steckte seine kleine Nase in jedes Loch und jede Ecke die er entdecken konnte. Schließlich erreichte der Duft der schönen Katze seine Nase und er schaute die Mauer hinauf. Er schaute die eine weile an. Sein Blick strich über ihr Fell und über ihre Augen, ehe er sie ansprach.

"Schönheit, Ich weiß ich bin nur ein armer Straßenkater. Dennoch, gibst du mir die Ehre den Tag mit mir zu verbringen zu dürfen?"

"Bist du des Wahnsinns?" Erwiderte die wundervolle Katze. "Mit so was wie dir kann ich mich doch nicht sehen lassen. Schau dir doch mal deine krummen Beinchen an. Das ist doch nicht schön, du passt nicht zu mir."

Der Kater senkte den Kopf und zog verletzt davon. Die bezaubernde Katze allerdings dachte sich nichts dabei.

Lange musste sie nicht auf den Nächsten Kater waren. Schon bald kam ein dünner Kater vorbei der zu ihr aufsah und sie ansprach: "Du schönste aller Schönen. Ich weiß ich bin nur ein Kater aus dem Hinterhof. Gibst du mir dennoch die Ehre, den Nachmittag mit dir zu verbringen?"

"Mir scheint du bist verrückt" antwortete die entzückende Katze. "Mit so was wir dir kann ich mich doch nicht sehen lassen. Schau dir deinen krummen Schwanz an. Das ist doch nicht schön. Du passt nicht zu mir."

Verletzt und traurig schlich die Katze in eine dunkele Gasse. Der hübsche Katze war es egal Ihn verletzt zu haben. Diesmal musste sie länger warten bis jemand kam. Es dämmerte schon als der nächste Kater sie ansprach.

"Schönste aller Lebewesen. Ich weiß, ich bin nur ein heimatloser Kater. Aber ich bitte dich mir die Ehre zu geben den Abend mit dir zu verbringen." Die hinreißende Katze rümpfte die Nase. "Auch du scheinst verrückt zu sein. Niemals könnte ich mich mit dir sehen lassen. Schau dir deine riesigen Ohren an auch du bist nicht schön, du passt nicht zu mir." Nach diesen Worten zog auch der nächste Kater verletzt ab und die schöne Katze dachte sich auch hier nichts dabei.

Bis zum nächsten Tag sprach niemand die schöne Katze an. Da sie aber immer noch auf der Suche nach dem richtigen war, blieb sie nicht still sitzen und machte sich nun selber auf die Suche. Nur jemand der so perfekt war wie sie durfte mit ihr alt werden. Sie würde niemals mehr Zeit mit Jemanden verbringen der ihrer nicht würdig war. Sie schaute in jede Gasse und auf jeden Hof. Doch keiner der sie sah schien wirklich perfekt zu sein. Einer hatte kleine Ohren, der nächste zu lange Beine. Einer hatte schiefe Augen und ein anderer sah durch seine Fellfarbe einfach schmutzig aus. Immer wieder fand sie mindestens einen Makel bei den Katern. Am späten Nachmittag setzte sich die bezaubernde Katze hin und ruhte sich aus. "Keiner hier ist wirklich schön. Keiner passt zu mir." Murmelte sie leise und seufzte auf.

"Du redest wie die Menschen."

Die schöne Katze zuckte. Sie hatte gedacht das sie hier alleine wäre. Nun aber, als sie sich umschaute, entdeckte sie einen alten und fetten Kater der es sich auf einer Mülltonne bequem gemacht hatte.

"Vergleiche mich nicht mit diesen felllosen Zweibeiner." Fauchte die himmlische Katze beleidigt.

"Ich sage nur was ich denke. Auch die Menschen suchen nach einem perfekten Partner und verletzten andere die sie nicht als perfekt sehen. Mit jedem Makel verletzt man einen netten Menschen und demütigt ihn. Doch denke mal nach. Wer kann etwas dafür, wenn man eine kurze Nase hat? Kann man etwas gegen schiefe Augen oder große Ohren tun? So wurde man geboren. Vielleicht ist der Mensch oder der Kater mit diesem Makel unzufrieden mit diesem Makel. Doch was soll er dagegen tun? Man muss darüber hinwegsehen können und einen kennen zu lernen. Nur dann kann man wissen ob er zu einem passt. Doch die Menschen sind zu egoistisch. Sie wollen das beste Aussehen an ihrer Seite haben um sich besser als andere vorkommen zu können und sich dabei Wohlzufühlen"

"Und wieso sagst du mir das?" Fragte die hinreizende Katze.

"Auch du hast die Kater wegen solchen Unfeinheiten verletzt. Ich kann nur sagen das jeder etwas besonderes ist. Ich kann dich auch warnen. Wenn du jeden Kater der nett zu dir ist demütigst, kann es sein das du dein leben lang alleine sein wirst."

Der Kater schaute sie noch einmal an und setzte sich dann schwerfällig in Bewegung. Die entzückende Katze hörte wie er auf den Boden sprang, ehe sie beobachten konnte wie er im Schatten einer Gasse verschwand.

Längere Zeit hatte die Katze die Worte des alten Katers im Kopf. Sie war so damit beschäftigt, dass sie nicht bemerkte das sie schon länger von niemandem mehr angesprochen worden war. Es waren nun schon Tage vergangen. Nachdenklich lief sie durch die Straßen der Stadt als sie zwei Kater reden hörte.

"Die schöne weiße Katze? Halt dich von ihr fern. Sie ist herzlos und verletzt nur jeden. Schlag sie dir aus dem Kopf."

Da ließ die Katze den schönen Kopf hängen und wusste, dass der Alte Recht gehabt hatte. Sie hätte nicht alle verletzen sollen: Weil sie so egoistisch gewesen war und andere damit verletzt hatte, würde sie wohl immer alleine bleiben.

Copyright-Hinweis: Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise,
bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.


© Dr. Ronald Henss Verlag   |   Datenschutz   |   Impressum